Das Königreich Kambodscha ist landschaftlich durch die Zentralebene, das Mekong-Flussdelta, aber auch Berge und die Küste des Golfs von Thailand geprägt. Das heutige Land geht auf das mächtige südostasiatische Khmer-Reich zurück, aus dessen Herrschaftszeit die beeindruckende Tempelanlage von Angkor stammt. Die aktuelle Situation Kambodschas wird stark von der jüngeren Geschichte des Landes beeinflusst, welche vom Vietnamkrieg, dem Schreckensregime der Roten Khmer, sowie einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg geprägt wurde.
Seit dem Ende des Konflikts hat Kambodscha in den vergangenen zwei Jahrzehnten immense Entwicklungserfolge erzielt. Die Wirtschaft Kambodschas wächst seit Jahren dynamisch und der Lebensstandard der Menschen ist gestiegen. Dieser Wohlstand ist jedoch durch ein starkes Ungleichgewicht zwischen städtischen und ländlichen Gebieten gekennzeichnet und rund ein Fünftel der Menschen lebt unterhalb der Armutsgrenze mit schwierigen Lebensbedingungen – es kommt auch vermehrt zu Kinderarbeit.
Poipet liegt direkt an der kambodschanisch-thailändischen Grenze im Nordwesten des Landes. Vor 1999 war Poipet nur ein Wald inmitten eines Konfliktgebiets, heute wächst die Kleinstadt von Jahr zu Jahr und umfasst bereits rund 90.000 Einwohner*innen. Die Stadt ist der wichtigste Grenzübergang zwischen Thailand und Kambodscha und vor allem für das Glücksspiel, welches in den Sonderwirtschaftszonen entlang der Grenze floriert, bekannt.
Einsatzstelle für ein FSJ in Poipet
Die Private Don Bosco General and Technical High School of Poipet wurde 2004 eröffnet und besteht aus einem umfangreichen Ausbildungssystem mit Grundschule, Höherer Schule und technischer Schule mit verschiedenen Werkstätten und einer Informatikabteilung. 650 Kinder und Jugendliche mit finanziellem oder sozialem Unterstützungsbedarf haben hier die Möglichkeit, eine fundierte Ausbildung zu erhalten.
Zudem bieten die Salesianer auch ein Internat für rund 90 der Kinder und Jugendlichen an, wenn der Schulweg zu weit ist. Die Schüler*innen sind zwischen 5 und 20 Jahre alt und es gibt ein ganztägiges Betreuungsangebot – dies ermöglicht den Eltern, arbeiten zu gehen und einen Lebensunterhalt zu verdienen. Ein großer Sportplatz sorgt für ein passendes Freizeitangebot mit Sport, Spiel und Spaß. Hier wirst du sicherlich viel im Einsatz sein, ebenso wie als Unterstützung im Englisch-Unterricht der unterschiedlichen Schulstufen.
In Kambodscha wird Khmer gesprochen und so lernen Volontär*innen mithilfe von Sprachunterricht in den ersten Einsatzmonaten die Landessprache, um die Kommunikation mit den Kindern und Mitarbeitenden zu erleichtern. Im Rahmen deines Freiwilligendienstes bzw. deines Zivildienstes im Ausland kannst du deine Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen einbringen. Du bist hier in erster Linie Ansprechperson für die Kinder, große*r Schwester/Bruder, Spielgefährt*in, Lehrperson, Vorbild und Inspiration. Das basiert auf Gegenseitigkeit: vor allem kannst DU ganz viel von den Kindern lernen.
