Die Malawier bezeichnen Malawi stolz als das „warme Herz Afrikas“. Die Menschheitsgeschichte Malawis reicht bereits zwei Millionen Jahre zurück – heute ist es eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Afrikas.
Wie Österreich ist Malawi ein Binnenland, umgeben von Mosambik, Sambia und Tansania. Das malawische Pendant zum Neusiedler See- nur ca. sechsmal so groß- ist der Malawisee. Er bedeckt etwa ein Fünftel der Gesamtfläche des Landes. 52 km breit und 365 km lang, wird er auch Kalendersee genannt. Die Wirtschaft basiert auf der Landwirtschaft: Mais ist das wichtigste Grundnahrungsmittel des Landes, während Tee, Kaffee und Zucker zu den wichtigsten Exportgütern zählen.
Dennoch leben viele Menschen in Malawi in Armut. Auch das Bildungssystem ist unter Druck: Zwar wird fast jedes Kind eingeschult, überfüllte Klassen mit 100 Schüler*innen und Lehrermangel führen aber zu vielen Schulabbrüchen bereits in der Grundschule. Die Unterrichtssprache ist Englisch, eine der beiden offiziellen Landessprachen. Chichewa, die zweite Amtssprache, ist die Sprache der Herzen, die die meisten Menschen sprechen. In Vorbereitung auf dein Freiwilliges Soziales Jahr oder deinen Zivildienst in Malawi zahlt es sich also aus, bereits ein wenig Chichewa zu lernen.
Einsatzstelle für ein FSJ in Lilongwe
Lilongwe ist Malawis zentral gelegene Hauptstadt mit rund 1,1 Millionen Einwohner*innen. Die „Gartenstadt“ ist von grünen Alleen durchzogen und umschließt viele Parks und Felder. Die Salesianer Don Boscos haben sich 1995 am Stadtrand angesiedelt. Von da an begann sich Don Bosco Lilongwe Stück für Stück zu dem zu entwickeln, was es heute ist: ein weitläufiges Projektareal mit Volksschule, Berufsschule, Mädchen- und Burscheninternat, einem Jugendzentrum und einer Kirche.
Die Volksschule wird von rund 10.000 Schüler*innen besucht, zusätzlich wurde im Jahr 2000 eine Berufsschule eröffnet. Unter dem Motto „We give chances – you make the choice“ werden neun verschiedene Ausbildungszweige von Buchhaltung über Modedesign bis hin zu Tischlerei angeboten. Schüler*innen, die von weit herkommen oder aus unterschiedlichen Gründen nicht zu Hause leben können, finden im Internat ein Zuhause.
Mit dem Jugendzentrum für die Kinder aus der Nachbarschaft wurde ein Ort geschaffen, an dem sie ihre Zeit verbringen können, ihre Talente entdecken können und gleichzeitig soziale Fähigkeiten durch den Umgang mit Gleichaltrigen erlernen. Das Freizeitangebot reicht von einer Vielzahl von Ballsportarten bis hin zu diversen Kampfsportarten sowie Musik- und Tanzgruppen. Für die Kleineren gibt es den sogenannten Kids Corner. Dort wird gemalt, gebastelt, Brettspiele gespielt oder gesungen – für alle ist etwas dabei!
