Indien ist ein Land, das von Vielseitigkeit geprägt ist. Der Landschaftsreichtum reicht vom Himalaya-Hochgebirge im Norden über die Hochebene des Dekkan bis zu den sanften Hügeln in Darjeeling und Kerala. Tropische Strände gibt es genauso wie geschäftige Städte mit kollaborierendem Verkehr. Vielseitig ist auch die Bevölkerung, die mit 1,45 Billionen die größte der Welt ist: insgesamt werden in Indien über 100 verschiedene Sprachen gesprochen. Es gibt also viele verschiedene Volksgruppen, Kulturen und verschiedene Küchentraditionen zu entdecken – der asiatische Subkontinent hat viel zu bieten!
Indien gehört zu den sogenannten Schwellenländern und ist Teil der G20-Gruppe, und viele der Großstädte haben moderne Wolkenkratzer-Viertel. Der Wohlstand des Landes ist aber sehr ungleich verteilt und viele Menschen leben unter der Armutsgrenze. Dies führt auch dazu, dass Kinder von zu Hause weglaufen, oder von den Eltern weggeschickt werden und dann auf der Straße leben.
Die Stadt Vijayawada liegt an einem Verkehrsknotenpunkt in Südostindien und hat rund zwei Millionen Einwohner*innen. Diese wächst stark, da sich die Stadt wirtschaftlich schnell entwickelt und viele Arbeitskräfte anzieht. In Vijayawada wird vor allem Telugu gesprochen, eine Sprache aus der dravidischen Sprachfamilie in Südindien. Viele Freiwillige lernen im Einsatz Telugu, was ihnen ihre Arbeit und das Verhältnis mit den Kindern und Mitarbeiter*innen sehr erleichtert.
Einsatzstelle für ein FSJ in Vijayawada
Durch die starke Industrialisierung (Automobil-, Eisen- und Textilindustrie) arbeitet das Projekt viel in der Bekämpfung von illegaler Kinderarbeit. Außerdem werden Straßenkinder betreut, die mit dem Zug in der Stadt stranden. Die Einsatzstelle gliedert sich in verschiedene Teilprojekte, wo Kinder und auch junge Erwachsene in verschiedenen Lebenssituationen Hilfe und Unterstützung erhalten können – sei es in Internaten für Schulkinder und College-Studierende, in Berufsschulen, einem Entwöhnungszentrum für ältere Jugendliche nach ihrem Leben auf der Straße, Bridge Schools in Communities oder einer Erstunterkunft nach dem Eintritt ins Projekt. Ziel ist dabei immer die soziale Wiedereingliederung und ein möglichst selbstbestimmtes Leben.
Im Rahmen deines Freiwilligendienstes bzw. deines Zivildienstes im Ausland kannst du deine Fähigkeiten in beinahe allen Teilprojekten einbringen. Du bist hier in erster Linie Ansprechperson für die Kinder, große Schwester/Bruder, Lehrperson, Vorbild und Inspiration. Das basiert auf Gegenseitigkeit: vor allem kannst DU ganz viel von den Kindern lernen.