Freiwilliges Soziales Jahr in Albanien

Albanien scheint nicht weit zu sein, und doch ist es ein Schritt in eine neue Welt. Umgeben vom Kosovo, Montenegro, Griechenland und Mazedonien, bezaubert es durch seine Sandstrände, Berglandschaften und herzlichen Einwohner*innen. Gastfreundschaft ist in Albanien Ehrensache. Nicht selten findet das in der hervorragenden Küche des Landes seinen Ausdruck.

Albanien hat eine bewegte Geschichte, die weit über die Antike zurückreicht. 400 Jahre lang war es Teil des Osmanischen Reiches, während des Kalten Krieges tritt Albanien dem Warschauer Pakt bei. Auch heute noch zeigen sich die Auswirkungen des kommunistischen Regimes. Albanien ist eines der wirtschaftlich ärmsten Länder Europas. Der monatliche Durchschnittlohn liegt bei nur 400 Euro. Korruption und eine schlechte Infrastruktur gehören zu den größten Problemen des Landes. All diese Faktoren führen leider zu einer starken Abwanderung vor allem junger Albaner*innen, die andernorts nach einer besseren wirtschaftlichen Perspektive suchen.

Doch das Land befindet sich zunehmend im Aufbruch: während der Corona-Pandemie hat Albanien einen regelrechten Tourismus-Boom erlebt, der das Land nachhaltig verändert. Aufgrund der wachsenden Anzahl an Tourist*innen werden laufend neue Hotels und Restaurants errichtet und touristische Angebote ausgebaut, was auf der einen Seite Besorgnis bei Umweltschützer*innen auslöst und auf der anderen Seite Hoffnung für einen ökonomischen Aufschwung des Landes weckt.

Einsatzstelle für ein FSJ in Shkodra

Die charmante Stadt Shkodra liegt im Norden des Landes und ist eine der ältesten und somit auch der geschichtsträchtigsten Albaniens. Das Herzstück des Projekts in Shkodra ist das Jugendzentrum, das sechs Mal wöchentlich am Nachmittag seine Türen für Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen öffnet. An Spitzentagen finden sich hier nicht weniger als 700 Kinder aus größtenteils sozio-ökonomisch benachteiligten Familien ein. Für die Volontär*innen gibt es also immer etwas zu tun - angefangen bei Tanz und Gesang bis hin zu handwerklichen Tätigkeiten. Besonders die Sportbegeisterten werden bei den zahlreichen Aktivitäten, wie bspw. beim Tischtennis sowie bei Fußball-, Volleyball-, Basketball- und Handball auf ihre Kosten kommen.

Zudem beheimatet das Projekt ein Internat für junge Burschen aus der Umgebung. Sie besuchen die technische Schule samt ihrer Berufsbildungskurse am Gelände. Diese richtet sich dabei in erster Linie an jene, die durch das Netz des klassischen Schulsystems gefallen sind und hier eine zweite Chance bekommen. Die Betreuung der Internatsschüler fällt nicht in den klassischen Aufgabenbereich der Volontär*innen. Sie werden jedoch trotzdem ein fester Bestandteil ihres Alltags werden und Unterstützung beim Lernen wird immer erwünscht sein! Als Volontär*in in Shkodra solltest du auf jeden Fall Interesse mitbringen, dich mit Albanisch vertraut zu machen. Durch das Erlernen der Sprache erleichterst du dir den Zugang zu den Kindern und Jugendlichen im Projekt, aber natürlich auch zu all den anderen Albaner*innen, die du vor Ort kennen lernen wirst.

Mögliche Tätigkeiten

  • Ansprechperson für Kinder und Jugendliche sein
  • Mitarbeit im Jugendzentrum, das sechs Mal die Woche geöffnet hat
  • Unterstützung bei den zahlreichen kreativen und handwerklichen Angeboten des Jugendzentrums
  • Sportliche Betätigung mit den Kindern und Jugendlichen unter anderem bei Fußball, Basketball, Volleyball, Handball...

Unsere Partner*innen in Shkodra

Das seit 1992 bestehende Oratori Don Bosko wird von Salesianer Don Giuseppe Liano geleitet.

In der Gemeinschaft leben fünf Salesianer Don Boscos - insgesamt hat das Projekt 26 Mitarbeiter*innen.

22 Kinder und Jugendliche leben im Internat des Projektes, im Oratorium besuchen über 1000 Kinder und Jugendlichen die vielfältigen Aktivitäten.

Das Wichtigste ist für mich, als junger Mensch und als Volontär*in die Erfahrung von Don Bosko in Shkoder zu erleben. Wir schätzen die Bereitschaft der Freiwilligen, schnell zu lernen sich einzubringen und sich in einer für sie neuen Realität einzufinden.

 

Don Giuseppe, Freiwilligenkoordinator