Freiwilliges Soziales Jahr in Indien

Indien ist ein Land, in dem Vielseitigkeit kein leeres Wort ist. Vielseitig sind Landschaft und Klima - vom Hochgebirge im Norden über die Hochebene des Dekkan bis zu den sanften Hügeln in Darjeeling und Kerala. Tropische Strände gibt es genauso wie überfüllte, hektische, staubige Städte und kollabierenden Verkehr. Vielseitig ist auch die Bevölkerung. Insgesamt werden in Indien über 100 verschiedene Sprachen gesprochen.  Es gibt ähnlich viele Völker, Kulturen und verschiedene Küchen wie in ganz Europa.

Indien gehört zu den sogenannten Schwellenländern und ist Teil der G20-Gruppe. Der Wohlstand des Landes ist aber sehr ungleich verteilt. Viele Menschen leben unter der Armutsgrenze. Dies führt auch dazu, dass Kinder von zu Hause weglaufen, oder von den Eltern weggeschickt werden und dann auf der Straße landen.

In Hyderabad wird vor allem Telugu gesprochen, eine Sprache aus der dravidischen Sprachfamilie in Südindien. Viele VolontärInnen lernen im Einsatz Telugu, was ihnen ihre Arbeit und das Verhältnis mit den Kindern und Mitarbeiter*innen sehr erleichtert.

Einsatzstelle für ein FSJ in Hyderabad

Die Arbeit der Salesianer Don Boscos in Indien ist häufig eine direkte Antwort auf das Problem, dass Kinder aufgrund von Armut und Gewalt in den Familien oder wegen anderer Schicksalsschläge auf der Straße landen. So ist es auch im Projekt Navajeevan Bala Bhavan Hyderabad.

Die Einsatzstelle befindet sich in Hyderabads Stadtteil Secunderabad. Du kannst deinen Freiwilligendienst oder deinen Zivildienst im Ausland in einem von drei Teilprojekten von Navajeevan Bala Bhavan machen. Hier bist du in erster Linie Ansprechperson für die Kinder, Bruder, Schwester, Freund*in, Vorbild, Lehrer*in, Inspiration und auch Lernende*r. Du kannst nämlich auch viel von den Kindern lernen.

Die Salesianer Don Boscos arbeiten in Hyderabad seit 1996. Ziel war in erster Linie die Betreuung von Straßenkindern. In den Teilprojekten werden Kinder in sogenannten Bridge Schools auf den Übertritt auf staatliche Schulen vorbereitet.  Sie haben die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. Es werden Ausbildungen zur Bäcker*in, Tischler*in, Schneider*in, Drucker*in/Buchbinder*in, Schweißer*in, Motormechaniker*in, Fahrtechniker*in und Elektriker*in angeboten. Zudem können die Kinder in einem Internat leben und von dort aus öffentliche Schule besuchen.

In den freien Zeiten, wo sie nicht durch Schule oder Hausaufgaben beansprucht sind, haben sie die Möglichkeit, sich sportlich oder kreativ auszuprobieren und auszutoben.

Mögliche Tätigkeiten

  • Ansprechperson für die betreuten Kinder und Jugendlichen sein
  • Begleitender Unterricht in der Berufsschule in Ramantapur, v.a. Englisch und Mathematik
  • Hilfe bei Hausübungen und beim Lernen
  • Gestaltung von Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen
  • Organisation von verschiedenen Aktivitäten (freizeit- und schulbezogen) in den sog. Summer Camps zwischen März und Mai

Fakten

  • Einsatzort: Hyderabad, Indien
  • Einsatzdauer: 10-12 Monate
  • Einsatzbeginn: Februar und Sommer
  • Einsatzplätze: 2-3

Erfahrungsbericht

Was mich persönlich am meisten bereichert hat, ist, dass ich an jedem der 365 Tage im Einsatz etwas Neues lernen konnte, sofern ich es zuließ.

 

Helene, Volontärin 2017/18